Mittwoch, 11. Juni 2014

Die Cruise-sche Zeitschleife



Fimkritik: "The Edge of Tomorrow" (2014)
 
Regie: Doug Liman
Mit Emily Blunt und Tom Cruise

Nach der klassischen New-ton’schen Physik und nach der Einstein’schen Relativitätstheorie ist das Weltall deterministisch: Aus einem bestimmten Ausgangszustand folgt zwangsläufig ein bestimmter Folgezustand. Ohne Möglichkeit zur Abweichung folgt so ein Zustand auf den nächsten, die Kette der Folgen kann bis ins Unendliche fortgeschrieben werden. Das bedeutet: Jeder Gedanke, jeder Windhauch und jedes fallende Blatt ist seit dem Augenblick des Urknalls vorherbestimmt.

"The Edge of tomorrow" behauptet das komplette Gegenteil. 

"Wo warst du so lange?" [Foto: http://screenpicks.com]
Das außerirdische Leben, welches es zu bekämpfen gilt, bietet dabei die Plattform für die atmosphärische Dichte des Films. Die Stimmung aus Bild und Ton legt sich wie ein halbtransparenter, dunkler Schleier über die Story. Regisseur Doug Liman („Bourne Identity“) schafft hier einen schnörkellosen und kohärenten Zeitreisetrip, der das gängige „Murmeltier“-Genre gehörig aufpeppen wird.

Liman beschert uns den bisher coolsten Look des schon tot geglaubten Zeitreisenfilms. Emily Blunt und Tom Cruise sind dabei jedoch nicht nur Nebensache. Cruise gibt die beste Rolle seit Langem. Wir starten die atemlose Jagd auf den richtigen Moment nicht mit einem Elitesoldaten im Kampf gegen das Unheil dieser Welt, sondern mit einem überheblichen "Cocktail"-Sunnyboy.

Ein Film, der mit beinahe jeder Szene zu überraschen weiß.

Der Fimtrailer (Englisch)