Freitag, 25. Januar 2013

Rechtsextremismus heute

Diesen Post können Sie/könnt Ihr auch auf Spanisch lesen:
Von Pro Köln bis Pro Deutschland
1996 hat sich in Köln eine Partei formiert, deren Mitglieder angeben, sie seien "die einzige demokratisch legitimierte politische Kraft in der Domstadt". Im Gegensatz zu der 13 Jahre älteren Partei "Die Republikaner", deren Mitglieder sich als "Demokratische Rechte" bezeichnen, vermeidet man auf den Internetseiten der so genannten "Bürgerbewegungen" Pro Köln, Pro NRW und Pro Deutschland eine eindeutige Zuordnung zum Nationalsozialismus. Erst wenn man ihre sehr polemischen Stellungnahmen zu Asylrecht, Kriminalität oder Bildung genauer liest, tauchen Begrifflichkeiten wie "Rechts von der Mitte" auf. Das würde sie angeblich von den rechtsextremen Vereinigungen unterscheiden. Doch dieser Unterschied ist minimal, betrachtet man das ideologische Grundgerüst der Rechtsextremen und Rechtspopulisten. Bei beiden ist der Begriff "Volk" ethnisch denotiert. Bei der "Pro-Bewegung" handelt es sich nur augenscheinlich um einen moderaten bürgerlichen Konservatismus. Daher sind ihre Mitglieder für die Verfasser dieses Blogs nichts weiter als die modernen Nazis. 
Eine sehr interessante Dokumentation mit dem Titel "Was steckt hinter Pro NRW? Ein Film über Rechtspopulismus" analysiert die Hintergründe der Pro-Bewegung und läßt auch deren Wortführer wie den Juristen Markus Beisicht zu Wort kommen. Interessant wird es, wenn er bei Minute 13:19 versucht, seine abstruse Rassenideologie in ein konservativ-bürgerliches Korsett zu zwängen:

"Und deshalb haben wir heute Meinungsfreiheit und Kunstfreiheit durchgesetzt." Das sagt Herr Beisicht nach einer seiner Hetzreden gegen Muslime. "Die" Muslime sollen sich also unsererem Kulturkreis anpassen. Da hört man doch schon wieder diesen dumm-dreist-deutschen Nationalismus und Chauvinismus heraus. Man dachte, er wäre in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges untergegangen. "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen" und ganz bestimmt werden wir alle Probleme unseres Landes lösen, wenn aus den Muslimen stramme deutsche säkularisierte, fleissige, disziplinierte und bürgerlich pseude-tolerante Reihenhausbewohner geworden sind
Auf niveaulose Kategorisierungen wie "die Muslime" wollen wir an dieser Stelle  aus Platzgründen gar nicht erst eingehen.

Und hier kommt unser Statement: 
Asad und Philipp sind uns die liebsten Arbeitskollegen. Mit Erkan und Carlos hat man eben nicht so viele Gemeinsamkeiten. Und unsere Tochter lernt bei Osama schwimmen. Er ist einfach der beste Schwimmlehrer.

Es gibt einen sehr schönen Film über das Leben einer türkischen Einwandererfamilie in Deutschland -Almanya- wunderbar aus dem Leben gegriffen. Und wer einmal eine 8. Klasse einer Kölner oder Berliner Hauptschule mit mehrheitlich türkischen Schülern unterrichtet hat, der wird bemerkt haben, dass alle Menschen am "gleichesten" sind, wenn sie im Kindesalter morgens um 8:30Uhr keinen Bock auf Geschichte haben. 
Die Kinder, die Probleme haben, und das ist bei vielen Schülern einer Hauptschule der Fall, die leiden einzig und allein an ihrer schwierigen familiären und/oder sozialen Situation. Wir sollten dafür kämpfen, dass wir unseren Kindern ein schönes Leben bieten können, und nicht gegen Moscheen demonstrieren:

Kompletter Film aber ohne Untertitel für die Dialoge in türkischer Sprache:
 In mehreren Teilen, aber mit deutschen/türkischen Untertiteln:

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