Donnerstag, 13. September 2012

Die Achse des Bösen im Hinterhof

Über die US-Militärpräsenz in Lateinamerika


 
Die USA dringen darauf, die Kanalzone (Oh, wie schön ist Panama!) zu kontrollieren, angeblich, um Drogenhändler, Terroristen und Waffenhändler zu bekämpfen. Es ist jedoch ein Leitmotiv des Pantagons, den interozeanischen Korridor zu kontrollieren. Unter dem Codename Panamax führte die USA auch in diesem Jahr zusammen mit seinen 16 Partnerländern in dieser Region Militärmanöver durch. Die erstmals im Jahr 2003 veranstalteten Manöver, dienen als Training für die Abwehr einer möglichen Bedrohung durch nicht-staatliche bewaffneter Gruppen (Non-State Armed Groups (NSAGs)) und natürlich auch, um sich auf mögliche Naturkatastrophen besser gemeinsam vorzubereiten. Daraus folgt: Die USA wollen eine multinationale Eingreiftruppe schaffen.
Hinzu kommt das US-Engagement in Mexiko, dass seit mehreren Jahren einen regelrechten Krieg gegen die Drogenkartelle führt. Während der Amtszeit von Präsident Felipe Calderon (2006-2012) sind mehr als 30 000 Menschen in den Kämpfen umgekommen. Die US-Regierung hat diese Gruppen zu terroristischen Vereinigungen deklariert und vefolgt eine gemeinschaftliche Strategie mit der mexikanischen Regierung, um den Krieg gegen den Terror auch in diesem beinahe Failed state kurz hinter Texas zu tragen. In Kolumbien unterhalten die USA verschiedene Militärbasen, zum Beispiel in der Bucht von Málaga. Die US-Marines sind dort stationiert, um indianische Eigenheiten und Kultur zu studieren.
Allerdings sind die USA in letzter Zeit auch gezwungen, in ihrem Hinterhof etwas kürzer zu treten. Es geht um Einsparungen in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar innerhalb von fünf Jahren (Im Jahr 2010 belief sich das US-Militärbudget auf 700 Millarden Dollar, das sind 43 Prozent der weltweiten Militärausgaben).
Und Washington steht auch vor dem Problem, dass Länder wie Argentinien, Bolivien, Brasilien, Ecuador, Paraguay, Venezuela und Nicaragua Wege und Ziele verfolgen, die zuweilen im krassen Gegensatz zu den US-Absichten stehen. Ein erstes sichtbares Zeichen für diese Entwicklung war der gescheiterte Versuch, alle lateinamerikanischen Staaten in der von Präsident Clinton erdachten OAS (Organisation Amerikanischer Staaten) zu vereinen - ein Fehlschlag, zu dem sicherlich auch das diplomatische Geschick des G. W. Bush beigetragen hat.

Man will in Lateinamerika in Zukunft ohne die USA auskommen. Und das nicht nur im militärischen Bereich.

Es gibt sogar einen Failed-Sate Index:
http://humanosphere.kplu.org/2012/06/foreign-policys-failed-states-index-2012/
Dort hat Mexiko für dieses Jahr schon mal den Status "In Danger" bekommen. Brasilien erhielt "Borderline":

Hier noch ein Link zu einer Karte mit den amerikanischen Militärbasen in Lateinamerika:
http://de.wikipedia.org/wiki/Milit%C3%A4rst%C3%BCtzpunkte_der_Vereinigten_Staaten_in_Lateinamerika_und_in_der_Karibik

Die US-amerikanischen Streitkräfte unterzeichneten 2011 insgesamt 126 Verträge über circa zwölf Millionen Dollar, um Militärbasen in Kolumbien aufzubauen:
http://amerika21.de/nachrichten/2011/02/23899/usa-bauen-militaerbasen-aus


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